Barefoot - ein physiologisches Sattelsystem - Warum?

Die Rücken unserer Reitpferde müssen im Laufe eines Pferdelebens so manches ertragen. Grund genug, sich den Pferderücken aus physiologischer Sicht zu betrachten - der Pferderücken ist eigentlich nicht für das Tragen von Reiter und Sattel geschaffen.

Damit Sie sich das besser vorstellen können, machen wir einen kurzen Ausflug in die Pferdeanatomie:

Der Reiter sitzt beim Reiten auf der Wirbelsäule genauer auf den Dornfortsätzen der Wirbelsäule. Diese Wirbelsäule ist wie eine Hängebrücke konzipiert und ist zwischen Schulterblatt und Hüftgelenken aufgehängt. An den einzelnen Dornfortsätzen ist das lange Nacken- bzw. Rückenband befestigt. 

 

Nur durch korrekte Ausbildung, zuerst am Boden und dann unter einem passenden Sattel lernt das Pferd, den Rücken aufzuwölben und mit der Hinterhand unterzutreten (Gewicht mit der Hinterhand aufzunehmen).
Erst dadurch entwickelt das Pferd ausreichend Muskulatur, die die Wirbelsäule so stabilisiert, um das Reitergewicht tragen zu können - so wird das Pferd mit der Zeit zu einem Reitpferd. Denn die Natur hatte nie vorgesehen, dass wir auf den Pferden reiten. 

 

 

Das Pferd muss also in die Lage versetzt werden durch korrektes Training und Aufbau der Muskulatur und so mit Hilfe des langen Nacken-Rückenbandes den Rücken aufzuwölben, damit das Pferd ein Gefühl dafür bekommen kann, wie es sich selbst tragen muss und somit dann auch ein zusätzliches Gewicht, den Reiter.

Zwischen Widerrist und 15. Brustwirbel ist die Wirbelsäule des Pferdes am tragfähigsten. Dort ist der eigentliche Schwerpunkt des Pferdes und dort kann das Pferd Sattel- und Reitergewicht am besten ausbalancieren.

 Da der Barefoot-Sattel einen flexiblen Aufbau hat, darf er weiter vorne als ein herkömmlicher Sattel aufgelegt werden. Man darf den Barefoot direkt über der Pferdeschulter satteln, denn die Scapula (Schulterblatt) kann sich unter dem Sattel frei bewegen und die Muskulatur wird nicht gequetscht. Diese Art des Sattelns platziert den Reiter also genau richtig in die Sattellage (BWS 9-12/13), über den Schwerpunkt des Pferdes.

 

 

 

 
Hier setzen wir an:

Komfort und gesunder Rücken des Pferdes

Barefoot Sättel folgen anatomisch der Oberlinie des Pferdes und sind in alle Richtungen flexibel - ohne starren Baum. Sie passen sich deshalb dem Pferderücken ideal an und ermöglichen schwungvolle Bewegungen aus der Schulter heraus und gleichzeitig ein freies Aufwölben des Rückens. Wirbelsäule und Widerrist bleiben konstant frei.

Auch die sensible Schulterpartie und der hintere Bereich des Rückens bleiben frei von Druck. Die eingearbeiten vordere Tasche für den Wechselzwiesel in verschiedenen Größen ermöglicht nicht nur den einfachen Umbau des Sattels auf verschiedene Pferdetypen, sondern auch den Aufbau der Schultermuskulatur unter dem Sattel - die Wechselzwiesel bewegen sich auf der Schulter nahezu frei von Druck, denn der Reiter sitzt dahinter und lässt damit Bewegung = Muskulaturaufbau zu.

Komfort für den Reiter

Barefoot Sättel passen sich selbst in unterschiedlichen Trainingsstadien (Sommer/Winter) oder bei alters- und futterbedingten Veränderungen dem Pferderücken an. Regelmäßiges Umpolstern oder Neukauf von Sätteln entfallen dadurch.

Ein Barefoot kann sogar auf mehreren, unterschiedlichen Pferden zum Einsatz kommen, er muss dazu nur entsprechend angepasst werden. 

Barefoot Sättel ermöglichen einen sehr nahen Kontakt zum Pferd, ideal für Reitanfänger oder zum Therapie-Reiten, denn unsere Sättel übertragen die Bewegungen des Pferdes und der Reiter sitz sehr nah am Pferd, was feineres Reiten ermöglicht, denn durch das Fühlen der Rückenbewegungen des Pferdes kann schnell auf dessen Bedürfnisse reagiert werden.

Barefoot Sättel vermitteln ein komfortables und weiches Sitzgefühl, auch auf langen Ritten. Einmal den Barefoot gefühlt möchte man nie mehr in anderen Sättel sitzen.

Sie sind sehr leicht: Dadurch wird der Komfort im Umgang und Transport des Sattels ein Kinderspiel. Sie können zudem Rückenbeschwerden des Reiters lindern, indem sie die Pferdebewegungen sanft und federnd übertragen.